Jedes Leben, von der schlichten Existenz bis hin zum erfüllten “Da-SEIN”, ist ein einziger, durchgängiger Kraftakt. Und je schwieriger, je komplexer und vom gewohnten ”Trott” abweichend die Rahmenbedingungen, an die ein lebendes Wesen angepasst ist, werden, umso mehr Energie kostet ein solches permanentes, endlos anmuten könnendes Über-Leben müssen. Das betrifft grundsätzlich erstmal alle Lebewesen, jedes Leben.
Ganz besonders betroffen von solchen Ausnahme-Anstrengungen jedoch sind kreative Menschen mit weitem Horizont, die nicht nur wie alle anderen ihren Alltag meistern müssen, sondern aufgrund lebhafter Phantasie und selbstgesteckter Ziele deutlich über alles Übliche hinaus sich engagieren und einbringen wollen. Und dies besonders dann, wenn es den betreffenden Personen nicht etwa “nur” und ganz egoistisch um ihr persönliches Vorankommen auf irgendeiner fragwürdigen Karriereleiter geht, sondern schlicht um die Sicherung des Fortbestandes der gesamten Menschheit weit über den eigenen Lebenshorizont hinaus.
Da kann man nicht einfach nur irgendwas machen und dabei im Zweifel auch noch über die sprichwörtlichen Leichen gehen. Nein. Da ist viel mehr “im Spiel”. Sehr viel Verantwortung auch. Da ist auch deshalb viel mehr Energie-Aufwand vonnöten. Dies auch, weil es gilt, sich nicht mitreißen, verführen zu lassen, s/einen klaren Blick auf die Realitäten hinter den verlogenen Fassaden sprich Abstand zu bewahren. Und da fragen sich unter den mitdenkenden Normalsterblichen immerhin einige, woraus solche Menschen diese Energiemengen beziehen und wo und wie sie diese auftanken. Denn mit einer gesunden Ernährungs- und Lebensweise allein ist es da nicht getan ...
Nun, strebt ein kreativer, intellektueller Mensch einem inneren Drang folgend nach tatsächlich Höherem, was dann nicht selten zur Lebensaufgabe für ebendiesen wird, dann hat diese Person - sofern sie kein Scharlatan ist - neben all den anderen zu tragenden Ausnahme-Lasten außerdem noch eines zu bekämpfen und zu besiegen : Die ständig res. in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen auftauchenden, nagenden Selbstzweifel. Die Zweifel daran, ob das, was man da tut, tatsächlich so viel mehr ist als letztlich vielleicht doch nur gutgemeint. Ob das nicht etwa jemandem schaden kann und ob es all den persönlichen Aufwand bis hin zu echtem Verzicht in Sachen eigener Lebensqualität rechtfertigt. Die Frage hingegen, ob ich mich mit meiner Arbeit, meinen Werken lächerlich machen könnte, die stellt sich mir überhaupt nicht (mehr).
Ich will nur für mich sprechen. Mir persönlich helfen heute - ich bin Jahrgang 1959, also etwas älter bereits - beim Energie nachtanken (im Wesentlichen) zweierlei Dinge : Einerseits das Bewundern der großartigen FAUNA & FLORA auf unserem Planeten ERDE, unserem angestammten Lebensraum. Und andererseits das Bewundern von unterschiedlichsten Werken anderer Menschen, die wohl ähnlich tick(t)en wie ich selbst. Und beides geschieht wie vieles andere auch in Einsamkeit. Gesellschaft, Reden und Zuhören (müssen), blockiert (bei mir zumindest) andere Bereiche im Gehirn, die ich zur Entfaltung meiner Phantasie unbedingt brauche. Und ohne Inspiration gibt’s keine Phantasie, gibt’s keine Kreativität, kein künstlerisches Schaffen. Außerdem bin ich als Künstler auch Philosoph. Und die meiden Menschenansammlungen seit eh und je ...
Frank Friedrich Zilly
2022-04-14
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